Preiserhöhungen 2022

GEPA - The Fair Trade Company
Die wirtschaftliche Entwicklung auf der Welt seit Ausbreitung der Pandemie hat sich verändert und hat starke Auswirkungen auf unsere Handelspartner sowie unsere Arbeit im fairen Handel und bei der GEPA.

Die Preiserhöhungen sind Folgen von:

  • Seefracht Kapazitäten sind knapp und weiterhin auf einem hohen Preisniveau
  • Massiver Preisanstieg für viele Rohwaren, der Lebenskosten in den jeweiligen Ländern sowie eine Tendenz zur Inflation führen zu deutlich gestiegenen Einkaufspreisen unserer Handelspartner
  • Erhöhung der Einkaufspreise für Kaffee
  • Erhöhung der Verpackungskosten und Transportkosten

Viele dieser Themen werden zurzeit in den Nachrichten behandelt und erklärt.

Wie Sie wissen, haben Sie unsere Produkte in den letzten Jahren zu preisstabilen Konditionen bezogen. Eine Preiserhöhung für einige ausgewählte Produkte ist leider unumgänglich geworden. Nur so sehen wir uns in der Lage unseren langjährigen Handelspartnern im Globalen Süden, die unsere Unterstützung dringend benötigen, faire Preise zu zahlen.

Deswegen ist es unumgänglich, dass wir für Kaffee, Zucker und einige süße Snacks / Schokoladen die Preise mit Wirksamkeit zum 01.01.2022 erhöhen.

Zudem werden wir ab Januar die Preise des jeweils eintreffenden Handwerkssortimentes prüfen und nach Bedarf auch die UVPs anpassen.

Preiserhöhung Kaffee

Der Preis für Rohkaffee (Arabica) ist seit Jahresbeginn um durchschnittlich 35% gestiegen. Auch unsere Verarbeitungskosten, im Wesentlichen getrieben durch höhere Energie- und Personalkosten, sind um durchschnittlich 18% gestiegen.

 Verpackungs- und Transportkosten:

Begrenzte Verfügbarkeiten verschiedener Rohstoffe lassen die Preise für Verpackungsmaterialien (Kartonage, Etiketten, Folie) um 30 bis teilweise 100% ansteigen. Hinzu kommt eine 5 bis 10%ige Steigerung der Transportkosten. Mit einer Entspannung der Situation ist nicht zu rechnen.

All diese Einflussfaktoren machen für uns eine Preiserhöhung zwischen ca. 0,50 – 1,00€ (abhängig vom einzelnen Produkt) je 500g Kaffee zum 01.01.2022 unumgänglich.

Preiserhöhung Food Sortiment (Zucker, selektiv Süße Snacks)

Die Preise für unsere hochwertigen Zucker (Mascobado, Faires Pfund) sowie Preda Mangos müssen wir zwischen 12 und 24 % erhöhen. Getrieben ist dies im Wesentlichen durch notwendig gewordene höhere Abgabepreise unserer Partner auf den Philippinen, aber vor allen Dingen auch durch exorbitant gestiegene Transportkosten aus dem Asiatischen Raum.

Damit einher gehen Preissteigerungen für einige Schokoladen mit teuren Rohstoffen.


WeltPartner eG
Seit geraumer Zeit setzt die Verknappung der verfügbaren Frachtkapazitäten Unternehmen weltweit unter Druck. Auch WeltPartner ist davon stark betroffen. Im Zuge der Coronakrise verschärfte sich seit dem Frühjahr 2021 die Situation. Diese äußert sich mit knappen Container-Verfügbarkeiten, extremen Störungen der Lieferketten und teilweise verdoppelten oder verdreifachten Seefrachtlaufzeiten. Buchungen von Transportplätzen auf den Containerschiffen sind momentan ausschließlich mit hohen Aufschlägen möglich.
Unsere Kosten für Seetransporte aus den Ländern unserer Handelspartner*innen sind dementsprechend massiv angestiegen – sie liegen um das 8 bis 10fache über den Kosten/dem Niveau vor Beginn der Pandemie. So kostet beispielsweise ein Container aus den Philippinen nun 8.000 US-Dollar im Vergleich zu früher bezahlten 1.000 US-Dollar.

Zu den deutlich erhöhten Transportkosten kommt der sprunghafte Anstieg der Rohstoffkosten hinzu. Insbesondere der Anstieg des Weltmarktpreises für Rohkaffee um über 100% seit Anfang 2021 betrifft uns stark. Der Anstieg wurde ursprünglich auf Ernteausfälle aufgrund von Frost und Dürre in Brasilien, dem weltgrößten Anbaugebiet von Arabica-Kaffee, zurückgeführt. Jedoch sorgen auch in diesem Fall die Auswirkungen der Corona-Pandemie weltweit für Knappheit und Probleme in der Lieferkette. Der sprunghafte Anstieg der Rohstoff- und weiterer Kosten in der Produktwertschöpfungskette wirkt sich stark auf die Produktionskosten für unsere Produkte aus – aber davon profitieren letztendlich zum Glück die Kaffeekleinbäuer*innen mit erhöhten Erzeuger*innen-Preisen. Das bedeutet für uns, dass wir zusätzlich zum hohen Weltmarkt-Preis für Kaffee unsere Prämien für Fair Trade, Bio-Anbau, die hohen Qualitäten und die Förderung der Kooperativen-Struktur an die Kleinbäuer*innen-Kooperativen bezahlen. Um dies auszugleichen, müssen wir die empfohlenen Verkaufspreise (evK) für unsere Kaffees zwischen 1,40 und 1,60 Euro/kg erhöhen.

Wir haben in den letzten Monaten möglichst lange abgewartet, ob sich diese stetig steigenden Preiserhöhungen an Frachten und Rohstoffen wieder abschwächen würden. Leider vergebens – die Situation hat sich dagegen weiter verschärft. Daher ist es für uns nun unvermeidlich, zum 01.01.2022 für viele unserer Produkte die empfohlenen Verkaufspreise zu erhöhen. Wir sind so vorgegangen, dass wir nicht automatisch alle Produkte erhöht haben, deren Importkosten extrem gestiegen sind. So haben wir z.B. bewusst Produkte wie die getrockneten Mangos von Preda von den Preiserhöhungen ausgenommen. Warum? Weil wir auf keinen Fall die Verkäuflichkeit der Produkte unserer Handelspartner*innen gefährden möchten. Denn jahrzehntelange, enge Partnerschaften wie die mit Shay Cullen und seinem Kinderschutzzentrum Preda/Philippinen sind auf einen regelmäßigen, hohen Absatz ihrer hochwertigen Produkte angewiesen. Auch wenn die Frachtkosten aus den Philippinen 8x höher als früher sind, haben wir aus diesen Gründen auf eine Preiserhöhung der getrockneten Mangos verzichtet. Aus gleichem Grund haben wir andere Produkte von den Preiserhöhungen ausgenommen. Stattdessen haben wir bewusst Produkte im Preis erhöht, die danach immer noch unverändert attraktiv und verkäuflich bleiben. Es ist uns sehr wichtig, dass wir in unserer Arbeit immer transparent bleiben. Daher erläutern wir diese Methodik der so genannten Querkalkulation unserer Produkte auch so ausführlich. Denn die extrem angestiegenen Kosten müssen wir ausgleichen. Durch die Preiserhöhung unserer Bestseller-Produkte „Tartufi“ sind diese nicht im Absatz gefährdet, sondern vielmehr werden diese genauso oft gekauft werden wie vor der Preiserhöhung. Warum? Weil für uns klar ist, dass die Tartufi und viele Produkte im Fairen Handel höhere Verkaufspreise vertragen können und bewusste Konsument*innen unverändert stark einkaufen.

Diese Gewissheit hilft uns bei den leider übernotwendigen Preiserhöhungen sehr und sollte Ihnen auch Mut machen, ohne Sorgen die Preiserhöhungen auch in Ihrem Fachgeschäft entsprechend durchzusetzen. Denn so können Sie, ebenso wie wir, auch in Zukunft der wichtige Partner/die wichtige Partnerin für hunderttausende von Menschen im Globalen Süden sein, die von unserer gemeinsamen Arbeit im Fairen Handel profitieren. Gerade in diesen schweren Zeiten der Pandemie ist Ihr jahrelanges großes Engagement für diese Menschen gar nicht hoch genug zu loben und unschätzbar wichtig!
Herzlichen Dank dafür und für Ihr Verständnis für die notwendigen Preiserhöhungen!